Der erste Vorstand setzte sich zusammen aus:
- dem ersten Vorsitzenden Andreas Stöckmann
- bis 1938
- dem Rechnungsführer Wilhelm Hebenbrock
- dem Schriftführer Johann Tödter
- dem ersten Beisitzer Heinrich Tödter
- dem zweiten Beisitzer Christoph Horstmann
Einmaliges Eintrittsgeld (Aufnahmegebühr) drei Mark, der Jahresbeitrag wurde ebenfalls auf drei Mark festgesetzt.
Danach sind bis 1922 keine Protokolle und Aufschreibungen vorhanden, so dass anzunehmen ist, dass während des ersten Weltkrieges und danach das Schützenwesen ruhte. Der Vorstand blieb in der gleichen Zusammensetzung.
Als Bataillonsführer sind Heinrich Horstmann und Wilhelm Horstmann erwähnt. Aus den laufenden Protokollen bis 1943 geht hervor, dass der erste Vorsitzende Andreas Stöckmann bis 1938 ununterbrochen im Amt war und danach zum Ehrenvorsitzenden ernannt wurde.
1938 wird Heinrich Horstmann zum 1. Vorsitzenden und
Präsidenten gewählt
Rechnungsführer waren:
Wilhelm Hebenbrock bis 1931
Heinrich Oelkers bis 1935
Christoph Gerken bis 1936
Wilhelm Horstmann bis 1941
Otto Horstmann bis 1943
Heinrich Wentzien ist von 1931 bis zur Wiedergründung Kommandeur
Hier nun einige INTERESSANTE INFORMATIONEN aus den PROTOKOLLEN bis 1943:
- Die Inflation ist 1923 so weit vorangeschritten, dass der Beitrag nunmehr 3.000.- RM beträgt, die Tanzkarte fürs Schützenfest 4.000.- RM kostet und das Schützenkönigsgeld wird auf 100.000.- RM festgesetzt.
- Als einzig neuer Schütze wird im lnflationsjahr der 20-jährige Willi Gerlach gegen 8.000.-RM Aufnahmegebühr aufgenommen.
- Nach Einführung der Rentenmark wurde am 08.12.1923 der Jahresbeitrag auf 3.- Rentenmark festgesetzt
- lm Jahre 1925 wird eine Vereinsfahne bei Fahnenfleck in Auftrag gegeben und nach Übergabe auf dem Schulhof eingeweiht. Diese Fahne war nach dem zweiten Weltkrieg unauffindbar. Jedoch wurde sie kurz vor dem Abbruch des Hauses „Minken“ -Brockmann (früheres Vereinslokal) in einem alten Schrank auf dem Hausboden gefunden und anschließend restauriert.
- lm Rechnungsjahr 1926 z.B. bleibt am Ende ein Kassenbestand von 25,50 Rentenmark. Diese Kassenbestände zeigten sich auch in den folgenden Jahren ähnlich. lm Jahre 1943 weist die Kasse einen Fehlbestand von 4,20 RM aus.
- lm Jahre 1932 wird das Schützenfest nur an einem Tag gefeiert (vermutlich wegen Arbeitslosigkeit und Geldknappheit).
- lm Jahre 1933 ist das 25-jährige Jubiläum. Es werden keine auswärtigen Vereine eingeladen. Ein Foto im Schützenhaus und in vielen Otterer Haushaltungen zeigt den Verein mit der Fahne und dem Jubiläumskönig Hermann Oelkers sen., der aber 1953 dem Verein nicht wieder beitrat.
- lm Jahre 1935, zwei Jahre nach Hitlers Machtübernahme, wurden erste Schießvorschriften an die Vereine erlassen. Darum schlossen sich auch einige Mitglieder vom Schießen aus. Es wurden sogenannte „Opferschiessen“ angeordnet, woran sich alle Mitglieder zu beteiligen hatten!
- lm Jahre 1936 kommen zum ersten Mal Karussell und Schießbude zum Vergnügen der Kinder und Jugendlichen dazu.
Als 1935 der Vereinswirt Christoph Brockmann verstarb, kam nach schwierigen Verhandlungen ein neuer Nutzungsvertrag für die Schützenhalle im Viehplack zustande, die beinhaltete, dass zusätzlich zum Schützenfest noch ein Schlußschießen in Zusammenhang mit dem Erntefest durchgeführt wird.
Ab Mai 1938 wird der Schießbetrieb auf Drängen der Behörde über die NSDAP erweitert, und jeder Schütze verpflichtet, einmal im Monat am Opferschiessen teilzunehmen. lm Hintergrund bedeutet dies schon Schießübungen für den bald folgenden zweiten Weltkrieg.
Ein Schmunzeln veranlasst der Beschluss zum Schützenball 1938/39. Ein gemeinsames Essen mit Damen soll aus der Vereinskasse bezahlt werden, obwohl der Kassenbestand nur 14,99 RM ausweist. Da der Schützenkönig 1938/39 der Müllermeister Heinrich Blanck aus Kampen ist, kommen das erste Mal auswärtige Schützen zum Feiern nach Otter. Der Schützenkönig bekommt 100.- RM Königsgeld.
Der Königsvogel wurde zu dieser Zeit aus massivem Holz gefertigt und mit dem Gewehr 1871 Kaliber 765 beschossen.
Vogelbauer war bis 1994 die Stellmacherei August Oelkers/ Heinrich Oelkers / Willi Oelkers.
Neuer Vogelbauer wird 1995 Tischlermeister Bernd Horstmann.
Im Jahre 1939 wurde das letzte Schützenfest vor dem zweiten Weltkrieg gefeiert. Schützenkönig wurde damals der Viehhändler Wilhelm Horstmann (Botsch, jetzige Hofstelle Kleens). Er verstarb im Kriegsjahr 1942.
Damit das erste Schützenfest nach der Wiedergründung zünftig mit einem Schützenkönig gefeiert werden konnte, wurde der Bauer Albrecht Peters (Hofstelle Geschwister Meier) zum Schützenkönig berufen – 1939 hatte er den rechten Flügel abgeschossen.
Vizekönige gab es noch nicht.
lm Jahre 1940 sind die ersten Mitglieder zum Kriegsdienst eingezogen und somit beitragsfrei.
1943 wurden noch die bis dahin gefallene Schützenbrüder geehrt.
Jährlich bei unserem Schützenumzug nehmen wir uns die Zeit und Muße, unseren gefallenen Schützen am Ehrenmal in Otter zu gedanken. Neben einer Ansprache des Vorstands legen wir alljährlich einen Kranz nieder.
Nunmehr ruhte das gesamte Schützenwesen bis zur Wiederbegründungsversammlung am 02. August 1952.
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