Ein Überbleibsel aus der osmanisch-türkischen Tradition der Militärmusik ist der Schellenbaum. Dieser dient seit gut 200 Jahren der deutschen Militärmusik sozusagen als Wahrzeichen. Seine türkische Herkunft erkennt man heute noch am Halbmond, an dem prunkvolle, schwarz-rot-goldene Roßschweife angebracht sind, die einstmals das Zeichen der Würde der Paschas waren.
Die am Schellenbaum angebrachten Glöcklein erinnern daran, daß der Schellenbaum ursprünglich in der Janitscharenmusik als Lärminstrument gedient hat; der Lärm sollte den Gegner demoralisieren. Die heute übliche Form zeigt von oben nach unten den preußischen Adler (in Bayern war der Schellenbaum 1826 abgeschafft worden), der im Schnabel mit einer Kette als Wappenflagge den Bundesadler in schwarzer Farbe auf gelben Grund darstellt. Es folgt ein reich ziselierter Stangenteil, dann der preußische Gardestern, darunter der nach oben gebogene Halbmond. An diesem sind Sterne und kleine klingende Glöckchen angebracht. An den beiden Enden des Halbmondes sind lange Roßschweife befestigt – in den Farben schwarz rot gold. Den Abschluß unseres Schellenbaumes bildet eine Glocke, die am unteren Ende wiederum kleine klingende Glöckchen und Sterne trägt.
Während die Großglocke in früherer Zeit den Kopf des Janitscharen-Schellenbaums bildete und tönend war, ist sie jetzt größer ausgeführt, aber nicht tönend, als dessen Basis. Der Schellenbaum des Gebirgsmusikkorps 8 wurde als besondere Auszeichnung vom Leiter des Militärmusikdienstes der Bundeswehr am 18. Oktober 1995 in Bonn neu verliehen. Der Schellenbaum wird bei repräsentativen Auftritten des Musikkorps, bei Vorbeimärschen und Großen Zapfenstreichen mitgeführt.