Rede am Ehrenmal vom Präsidenten Volker Hoeft (Vorstand in Uniform angetreten)
Wie in jedem Jahr setzen wir auch in diesem Jahr trotz Corona unsere Tradition fort, auch nur in kleiner Runde, um uns kurz zu besinnen und an diejenigen zu denken, die nicht mehr unter uns sind.
Tote schweigen – Tote haben keine Stimme.
Wenn wir diese Worte hier an unserem Ehrenmal hören, erschließt sich uns ihr Wahrheitsgehalt so eindeutig, als könnte es keine andere Erkenntnis für die Gestaltung gelingenden Lebens geben als allein die Erkenntnis zum Guten.
Das Böse hätte keine Chance, wenn aus der Geschichte nur die nötigen Lehren gezogen und der Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen genügend gehegt und gepflegt werden.
Dabei wird keiner in seinem Denken glauben und Zweifeln, in seinem Tun und Lassen der Verantwortung enthoben.
Wir als Schützen können mit gutem Beispiel vorangehen und allen zeigen, wie es geht: Miteinander und nicht gegeneinander.
Jeder der an einem Ehrenmal steht, um denen zu gedenken, die der Krieg getötet hat oder vertrieben wurde, muss und sollte auf die Toten hören.
Und wer nicht auf die Toten hört, unter uns, ist das Raubtier, das schon die Tatze erhebt
Und zu Schlagen wird, wo das Opfer steht.
Miteinander und füreinander dafür sollten nicht nur wir schützen, sondern alle Menschen einstehen.
Einer allein hat vielleicht nicht den Mut zu handeln, aber zusammen ist es einfacher zu helfen und zu handeln.
Wir, die in Frieden leben dürfen, wollen die Mahnung der Toten nicht überhören.
Die Version einer friedlichen und gerechten Welt darf nicht verloren gehen.
Lasst den Tod nicht sinnlos gewesen sein.
Tote schweigen Tote haben keine Stimme.